Qualität der Musik und Equipment
(sorry only available in German so far)
Diese Seite richtet sich vor allem an DJs und Interesserte die vor der Aufgabe stehen Musik für den Computer zu digitalisieren und wiederzugeben. Daher fällt sie etwas ausführlicher und auch technischer aus.
Bevor es ins Detail geht eine Zusammenfassung der von mir verwendeten Soft- und Hardware:
- Verwendung von Musik von original CDs (Codec FLAC)
- Musikorganisation: Media Monkey Gold, Wiedergabe: Winamp
- Business Notebook: HP Elitebook 8440p
- Audio-Interface: RME Babyface
Ein gewisser Perfektionismus setzt bestimmte Erwartungen in die Qualität der Verarbeitung und der Wiedergabe von Musik voraus. Unabhängig von rechtlichen Gegebenheiten, alleine dieser Anspruch an Qualität setzt voraus, dass die für das DJ-ing verwendete Musik in bestmöglicher Qualität vorliegt - sprich, soweit dies irgendwie möglich ist, als professionell produzierte Original-CD.
Möchte man die Musik dann auch am Computer verwalten, steht man vor der Herausforderung die CDs in bestmöglicher Qualität einzulesen (rippen) - ein alles andere als trivialer Prozess, wenn man sich auf die Tücken im Detail einlassen möchte. In meinem Fall führte dies zur nachträglichen Installation eines alten, aber speziell für CDs konstruierten CD-Laufwerks eines führenden Markenherstellers, da dieses im Vergleich zu den heute üblichen Billiglaufwerken für alle Formate und erst recht gegenüber jedem Notebooklaufwerk eine unvergleichbar bessere Qualität im Auslesen der CDs lieferte. Softwareseitig kommt für das Rippen dbpoweramp in der Reference Version zum Einsatz, da diese Software das mehrmalige und verifizierte Auslesen von CDs in größtmöglicher Genauigkeit ermöglicht. Ein in manchen Fällen ausgesprochen zeitaufwendiges Verfahren. (> eine Stunde pro CD). Für das Abspeichern der ausgelesen CDs ist dann noch die Entscheidung über den richtigen Codec, den zu verwendenden Encoder und dessen Einstellung zu treffen. Dafür kommen grob unterteilt lossy Formate (z.B. mp3), oder lossless Formate (z.B. WAV, FLAC) in Frage. Ich verwende hier den Free Lossless Audio Codec (FLAC) auf Grund der verlustfreien Qualität, herstellerunabhängigen (open-source) Ent-/Weiterentwicklung, sowie ressourcenschonenden Dekomprimierung.
Hat man die CD im Computer, folgt das Kontrollieren, Recherchieren und Ergänzen der Titelinformation. Je nach Interpret und Version, sowie fehlender, bzw. falscher Information ein langwieriger Prozess. Hilfreich dafür sind diverse Diskografien der jeweiligen Interpreten wie z.B. die Discography of Francisco Canaro von Christoph Lanner, Tangowebsites wie Todo Tango, oder Datenbanken wie z.B. tango.info von Tobias Conradi. Für mich selbstverständlich ist eine bestmögliche Vollständigkeit und Korrektheit der Tagging-Information. Dazu gehört Titel, Interpret mit ggfs. Sänger, Albumname, Herausgeber, Erscheinungsjahr, Albumidentifikationsnummer, Jahr der Aufnahme, Genre, Geschwindigkeit. und persönlicher Kategorisierungsangaben.
Danach steht man vor der Entscheidung mit welcher Software man seine Musiksammlung verwalten möchte. Ich habe etliche Jahre lang praktisch sämtliche Softwarelösungen dazu ausprobiert - von open source, freeware, shareware, kostenpflichtige Programm, über professionelle DJ-Programme und Media-Server-Lösungen. Das bei Tango DJs am meisten verbreitete Programm dürfte itunes sein. Dies kam für mich aus einigen technischen, vor allem aber auf Grund des proprietären Gebaren des Herstellers nicht in Frage. Ich entschied mich schlußendlich für die Gold Version von Media Monkey. Empfehlenswert ist auch J. River Media Jukebox. Darüber welche Software am Besten ist wird regelmäßig heftig diskutiert, hängt schlußendlich aber auch von der verwendeten Hardware ab. Für die Nachbearbeitung verwende ich Adobe Audition.
Auch hardwareseitig ist vieles zu entscheiden - grundsätzlich die Verwendung eines windowsbasierenden, oder MAC-Computers. Media Monkey gibt es nur für Windows, daher verwende ich ein aktuelles HP Business Notebook, sowie ein zweites, älteres HP Business Notebook als Backup; jeweils mit einem auf das DJ-ing konfiguriertes und optimiertes Betriebssystem. Nach der Frage welches Audio-Interface (Soundkarte) zur Verwendung kommen soll fiel die Entscheidung nach langer Recherche auf die RME Babyface.
Ein weiteres immer wieder diskutiertes Problem ist die Möglichkeit Musik parallel vor zu Hören. Prinzipiell braucht man dafür zwei Audiointerfaces (oder eines mit mehreren Ausgängen) und Software die beide nützen kann. Man kann dies mit zwei getrennten Programmen realisieren, welche jeweils eines der beiden Audiointerfaces benützt, oder man verwendet eine Software welche mehrere Audiointerfaces gleichzeitig verwenden kann. MediaMonkey kann mit einer Art plug-in Titel zum Vorhören an einen beliebigen externen Player schicken und gleichzeitig die Playlist abspielen. Da ich dabei allerdings hin und wieder Stabilitätsprobleme erfahren habe, wechselte ich ebenfalls zu der Verwendung eines externen Programmes für die Wiedergabe der Playlist.
Nicht zu letzt kommt es aber neben der Ausstattung des DJs auf die entsprechende PA-Anlage (Public Address - Audio-Beschallungsanlage) an wie gut die Musik schlußendlich bei den Tänzern ankommt. Gerade hier gibt es leider oft massive Unzulänglichkeiten basierend auf kurzfristigen wirtschaftlichen Überlegungen (keine Investition), Unvermögen oder schlichten Desinteresse der Verantwortlichen. Ich versuche als DJ die bestmögliche Qualität der Musik bereitzustellen und erwarte von Veranstaltern ein Mindestmaß an Verantwortung gegenüber einer der Veranstaltung entsprechend bemessenen PA-Anlage.